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Mittelmeerkrankheiten

Mittelmeerkrankheiten beim Hund
Wenn Sie einen Hund aus dem Tierschutz bei sich aufgenommen haben oder die Aufnahme eines Hundes aus dem Ausland planen, haben Sie bestimmt bereits von den sogenannten Mittelmeerkrankheiten gehört. In diesem Artikel erfahren Sie welche Mittelmeerkrankheiten beim Hund es gibt, in welchen Ländern Vorsicht geboten ist und was Sie tun können, um Ihren Liebling vor einer Erkrankung zu schützen.


Worum handelt es sich bei den Mittelmeerkrankheiten eigentlich?
Die Bezeichnung “Mittelmeerkrankheiten” steht für eine Reihe von Krankheiten, mit denen sich Hunde anstecken können und die Insbesondere – Allerdings nicht ausschließlich – im Mittelmeerraum vorkommen. Tatsächlich gibt es sogar einige Mittelmeerkrankheiten wie beispielsweise Borreliose mit denen sich Ihr Hund auch in einigen Teilen Deutschlands anstecken könnte.
Einige der Mittelmeerkrankheiten sind unheilbar und/oder verlaufen ohne Behandlung tödlich.


Borreliose
Infektionsart: Borreliose kann durch einen Zeckenbiss übertragen werden. Die Krankheit kann in Ihrem Verlauf Organe, das Nervensystem und die Gelenke schädigen oder sogar zerstören. Borrelliose ist potentiell tödlich.
Symptome: Müdigkeit, geschwollene Lymphknoten, Fieber, es können auch Lahmheiten und Gelenkschmerzen auftreten.
Heilungschancen: Die Wahrscheinlichkeit die Krankheit in den Griff zu bekommen ist relativ hoch solange eine frühe Diagnose stattfindet. Sollte die Krankheit zu spät behandelt werden, kann Borreliose in einigen Fällen tödlich verlaufen. Allerdings sind die notwendigen Therapiemaßnahmen recht aufwendig und nehmen viel Zeit in Anspruch.


Babesiose
In Deutschland kann die Krankheit durch die Auwaldzecke übertragen werden. In Südeuropa kann die Braune Hundezecke den Erreger übertragen.
Symptome: starkes Fieber, schneller Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit, es kommt eher zu Wasseransammlungen im Tier.
Heilungschancen: Bei rechtzeitiger Therapie stehen die Überlebenschancen ganz gut. In vielen Fällen bleibt dennoch eine chronische, leicht abgeschwächte Form der Babesiose bestehen. Wenn keine Behandlung erfolgt verläuft die Krankheit oftmals tödlich.


Leishmaniose
Leishmaniose kann durch den Stich der Sandmücken übertragen werden,  und schädigt oder zerstört auf lange Sicht die Organe des betroffenen Hundes.
Symptome: Eingerissene Ohrränder, langsamer Gewichtsverlust, Müdigkeitserscheinungen, kleine offene Hautwunden
Heilungschancen: Wenn erkrankte Hunde behandelt werden, stehen die Heilungschancen sehr gut. Allerdings gibt es bei Leishmaniose keine vollständige Heilung, so dass auch nach Jahren noch immer wieder Krankheitsschübe auftreten. Inkubationszeit bis zu 8 Jahren


Anaplasmose
Ähnlich wie die Borreliose kann die Übertragung von Anaplasmose durch den Biss des Gemeinen Holzbocks – einer Zeckenart – erfolgen . Der Erreger geht auf das Immunsystem und schädigt den Organismus des Hundes indem er die weißen Blutkörperchen befällt
Symptome: Fieber, Nasenbluten, Durchfall und/oder Erbrechen, Müdigkeit, punktförmige Einblutungen
Heilungschancen: Abhängig von der schwere der Verlaufsform. Wird die richtige Therapie konsequent durchgeführt sind die Chancen hoch, dass der Hund durchkommt.


Dirofilariose
Bei der sogenannten Dirofilariose handelt es sich um eine Herzwurmerkrankung, welche durch Stechmücken übertragen werden kann.
Symptome: Erbrechen, starker & chronischer Husten, Atemprobleme, Ausschlag.
Heilungschancen: Wenn die Krankheit bekämpft wird, bevor die Herzwürmer ausgewachsen sind, ist die Prognose auf Heilung gut. Sollten sich allerdings schon ausgewachsene Herzwürmer entwickelt haben hängt der Heilungserfolg sowohl von dem Ausmaß des Befalls als auch dem allgemeinem Gesundheitszustand des Hundes ab.


Ehrlichiose
Die Braune Hundezecke kann die Ehrlichiose ubertragen, und sorgt dafür, dass das Immunsystem des Hundes geschwächt wird, indem der Erreger die weißen Blutkörperchen und die Lymphozyten befällt.
Symptome: Nasenbluten, Fieber, Atemnot, Erbrechen, Gewichtsverlust.
Heilungschancen: Wenn der Hund während einer akuten Phase behandelt wird, bestehen gute Aussichten auf eine vollständige Genesung.


Wie kann sich mein Hund mit einer Mittelmeerkrankheit anstecken?
Alle Mittelmeerkrankheiten werden durch Parasiten wie Mücken oder Zecken übertragen. Eine Übertragung der Krankheit von Hund zu Hund ist nicht möglich. Auch Menschen können sich nicht anstecken.
Anstecken kann sich Ihr Hund theoretisch, wenn er sich in einer Region befindet, in der der Erreger vorkommt und dieser durch den Biss / Stich eines infizierten Insekts auf das Tier übertragen wird.
Das Risiko an einer der Mittelmeerkrankheiten zu erkranken ist also bei Auslandshunden und Hunden die viel Reisen am größten.


So finden Sie heraus ob Ihr Hund eine Mittelmeerkrankheit hat
Unter Umständen kann Ihr Hund bereits ohne Ihr Wissen infiziert sein. Denn oftmals dauert es längere Zeit, bis die Krankheit ausbricht und die ersten Symptome auftreten.
Die meisten Mittelmeerkrankheiten äußern sich unter anderem durch Symptome wie Gewichtsverlust, Fieber, Atemprobleme, Haarausfall, Müdigkeit oder Appetitlosigkeit.
Allerdings ist keines dieser Symptome ein klarer Indiz dafür, dass Ihr Hund eine Mittelmeerkrankheit hat. Eine gesicherte Diagnose kann ausschließlich Ihr Tierarzt treffen. Sollten Sie die Vermutung haben, dass Ihr Hund eine der Mittelmeerkrankheiten haben könnte, sollten Sie dies Ihrem Tierarzt mitteilen und einen Bluttest durchführen lassen. Nur so können Sie sicher sein, ob Ihr Liebling sich infiziert hat und im Falle eines Falles eines entsprechende Therapie einleiten.
Achtung: Auch bei einem negativen Test kann es wesentlich später zu Symptomen kommen! Ein negatives Testergebnis bedeutet lediglich, dass es keine aktiven Erreger im Blut Ihres Hundes gibt.
In welchen Fällen sollte ich zum Tierarzt gehen?


Solltest du über eine Tierschutzorganisation einen Auslandshund bei dir aufgenommen haben, ist es ratsam ihn nach seiner Eingewöhnungsphase auf die Mittelmeerkrankheiten testen zu lassen. Es gibt zwar einige Tierschutzorganisationen die diesen Test eigenen Aussagen zufolge vor der Ausreise durchführen lassen, dieser ist allerdings nicht immer sonderlich aussagekräftig, da einige Krankheiten eine lange Inkubationszeit haben.
Insbesondere wenn Sie einen Auslandshund haben, der jünger als 10 Monate ist, ist ein erneuter Test zu einem späteren Zeitpunkt ratsam, da er in diesem Alter noch nicht aussagekräftig ist.
Häufig führen die Organisationen bei den Hunden auch Schnelltests durch, die allerdings kein verlässliches Ergebnis liefern. Sicherheit bietet immer nur ein Bluttest beim Tierarzt.
Tipp: Um sicher sein zu können, zu haben, empfehlen wir Ihnen den Test sechs Monate nach der Einreise Ihres Hundes durchführen zu lassen.


So können Sie Ihren Hund vor den Mittelmeerkrankheiten schützen
Wenn Sie mit Ihrem Hund eine Reise in eines der gefährdeten Gebiete planen, ist es wichtig Ihren Hund vor Mücken und Zecken zu schützen. Hierzu sollten Sie sich im Vorfeld ausreichend informieren oder beraten lassen, da die Auswahl an entsprechenden Präparaten und anderen Schutzmöglichkeiten relativ groß ist.
Auch wenn Sie Schutzmaßnahmen getroffen haben, gibt es keine Garantie. Daher sollten Sie Ihren Hund nach jedem Spaziergang auf Zecken hin untersuchen. Außerdem sollten Sie Ihren Vierbeiner nach Sonnenuntergang nicht mehr nach draußen lassen, da die Mücken zu dieser Tageszeit am aktivsten sind.
Quelle: www.erste-hilfe-beim-hund.de
Die oben genannten Informationen sind nicht zur Selbstdiagnose geeignet. Sollte Ihr Tier Anzeichen einer Erkrankung aufzeigen, empfehlen wir Ihnen dringend einen Tierarzt aufzusuchen.